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Der Kreative Frauenkreis der Evangelische Kirchengemeinde Rodheim-Vetzberg hatte eingeladen

Pfarrerin Manuela Bünger referierte beim Frauenfrühstück in Rodheim zum Thema „Nobody ist perfekt“. Da ging es auch schon mal humorvoll zu

85 Frauen waren beim Frauenfrühstück im Rodheimer Gemeindehaus. Pfarrerin Manuela Bünger referierte zum Thema „Nobody is perfekt – vom Umgang mit Fehlern“. Inhaltsstarker und den Menschen zugewandter Vortrag, gewürzt mit Humor.

Einen inhaltsstarken und den Menschen zugewandter Vortrag, gewürzt mit vielen Ideen, Tipps und Humor präsentierte die Atzbacher Pfarrerin Manuela Bünger. Dazu waren 85 Teilnehmerinnen, darunter auch Gäste aus Heuchelheim und Kinzenbach sowie anderen Orten, in das evangelische Gemeindehaus in Rodheim gekommen. Für das Organisationsteam der Ev. Kirchengemeinde Rodheim-Vetzberg hieß Sigrun Weber-Peter die Gäste zum Frauenfrühstück herzlich willkommen. Im Mittelpunkt des Vormittags stand der Vortrag von Pfarrerin Manuela Bünger (Atzbach) zum Thema „Nobody is perfekt – vom Umgang mit Fehlern“. „Man ist sich selbst und anderen als Perfektionist der größte Tyrann. Perfektionismus setz auch andere unter Druck. - Nicht Perfektionismus, sondern Barmherzigkeit zählt. Wir wollen die Barmherzigkeit, die Liebe Gottes, leben. Perfektionismus ist preußisch, aber nicht biblisch“, konstatierte Pfarrerin Manuela Bünger.

„Kennt Ihr Perfektionisten? Leute, die immer alles 150-prozentig richtig machen. Sie liefern absolute Qualität. Ich halte diesen Vortrag in erster Linie auch mir selbst. Ich bin selbst Perfektionistin“, so die Referentin zu Beginn. Auch beim Briefschreiben an den Bürgermeister sei das bei ihr so, da werde auf alles geachtet, auch die Schriftart nochmals gewechselt. Ein Perfektionist investiere viel Zeit, um es besonders gut zu machen. „Wir haben gelernt, Fehler für etwas Schlimmes zu halten. Ich halte es für einen Fehler, keine Fehler machen zu wollen“, so Bünger. Denn: Wir lernen nur durch Fehler, z.B. beim Fahrradfahren lernen. Wer aufhöre Fehler, zu machen, höre letztlich auf, zu leben. „Wir gewinnen Erfahrungen durch falsche Entscheidungen. Ich möchte Mut machen, Fehler zu machen! Denn Erfahrung hat was mit Fehlern zu tun.“

Auch hielt die Pfarrerin wenig davon, sich zu entschuldigen – „Nobody ist perfekt“. Wenn Menschen gegen Gottes Gebote verstießen, lieblos handelten, sei das Schuld und Sünde. Sünde wisse ganz bewusst, es ist nicht gut. Beim Fehler merke man es im Nachhinein. Und: „Schuld braucht Vergebung, damit wir weitergehen können“, konstatierte Bünger. 

Weiter hob sie hervor „Perfektionismus ist ein unrealistisches Modell. Der Perfektionist ist immer Verlierer, weil die Perfektion nicht mit der Realität übereinstimmt. Perfektionisten sind immer nicht zufrieden. „Wir werden nie perfekt sein“, stellte die Referentin fest. „Wenn wir Liebe nur durch Leistung definieren, dann gibt es einen Knall und es geht nicht mehr und wir sind auf der Verliererseite. „Ständig ideal zu sein, kriegen wir von klein auf anerzogen. Wir Frauen neigen noch mehr dazu uns morgens am Spiegel fertig zu machen. Wir können einfach sein, wie wir sind, ohne uns in etwas reinzuquetschen, riet sie.

Bünger berichtete von ihrer Tante Iris. Dort habe man vom Boden essen könne, ihre Wohnung war wie ein Museum, alles geordnet, alles super sauber. Mit 72 sei sie gestorben. Die Wohnung war blitz-plank! „Wir können davon nichts mitnehmen“, so die Pfarrerin.

Zwischendurch wurde auch viel gelacht, auch als Bünger einen Hausbesuch schilderte oder formulierte: „Manche Leute kommen in mein Büro und sagen: „Arbeitet die überhaupt, hier ist alles so ordentlich auf dem Schreibtisch!“. – „Seit zwei Jahren passe ich mich dem „allgemeinen Chaos“ an, aber es ist bei mir noch sehr ordentlich.

Jeder hat seine Macken, möchte Gott gefallen. „Perfektionismus in Bezug auf Gott anzulegen, ist Sünde“, stellte die Pfarrerin fest. Gott will keine Perfektionisten, sondern Menschen, die ihn lieben“. 

Schwierig sei es auch, der Kritik der anderen ausgesetzt zu sein. 80 % der Kritik ist nicht sachgemäß, 20 % schon. „Schmerzen entstehen durch Kritiker, Nörgler, Neider und Negaholiker“, sagte Bünger und gab als „Rezept“ auf den Weg, bei Kritik tief durchzuatmen, sich Zeit zum Überlegen zunehmen und zu formulieren, reagiert euch ab durch sportliche Betätigung. “Danke, dass Du mir das gesagt hast, ich nehme das gerne mit.“ Dann habe man Zeit zum Nachdenken. Und: „Keine Rabattmarken“ sammeln, nicht irgend wann nach vielen Rabatten, die man jemand gegeben habe, andere dann meiden. „Jeder Furz wird dann zur großen Problematik“, sagte die Pfarrerin.

„Fehler zu machen, ist „Adelsprädikat“, deswegen, weil wir noch Leben. Der Tipp der Referentin zum Schluss: „Hört auf mit dem Perfektionismus“.

 Sigrid Weber-Peter dankte der Referentin für das Mutmachende und mit praktischen Tipps versehene Referat herzlich und überreicht ihr als ein Dank Blumen und ein Präsent. Dank galt auch dem Vorbereitungsteam der Frauen und Marion Monden für die musikalische Begleitung der Songs.


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